Trauerkoffer
Bildung
23
Bewertbar
Susanne Anzeneder
31.01.2023
30.07.2023
Beschreibung
Alles was geboren wird, wird sterben. Leider wurden die Themen Trauer und Tod an den Rand der Gesellschaft gedrückt. Die Folgen sind unverkennbar: Unsicherheit mit den Themen Trauer und Tod, Unsichtbarkeit der Themen Trauer und Tod, kaum Anlaufstellen zum Thema Trauer und Tod. Seit 2022 übernimmt der Hospizverein Rottal Inn die natur- und tiergestützte Trauerbegleitung für Kinder und Jugendliche im Landkreis, durchgeführt von Inn-Natur. Dies ist ein Meilenstein in der Begleitung trauernder Kinder und Jugendlicher. Wünschenswert wäre die Aufklärung, Erreichbarkeit und Professionalisierung zum Thema Trauer und Tod in Kindergärten und Schulen. Hier wäre die erste Anlaufstelle, weil ja täglich besucht, wenn ein Trauerfall eintritt. Die Idee wäre ein Trauerkoffer/-truhe, gefüllt mit Materialien zum Thema Tod und Trauer, mit Büchern, Muster-Elternbriefen, Kontaktdaten von Anlaufstellen, Ideen zur Umsetzung in Kindergarten und Schule, den sich jeder Kindergarten und jede Schule im Landkreis ausleihen darf. Wenn ein Trauerfall eingetreten ist, aber auch zur präventiven Auseinandersetzung mit dem Thema. Ziel ist es, dass der zum Leben gehörende Tod wieder in den Mittelpunkt der Gesellschaft gerückt wird und ein Erlernen eines Umgangs wieder möglich ist. Um den Koffer vollumfänglich einsetzen zu können, wären Mitarbeiterfortbildungen zum Thema Trauerbegleitung anzuraten.


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Informationen anzubieten, ist immer gut. Aber warum ein Koffer / eine Truhe, der/die dann womöglich irgendwo vergessen in der Ecke steht und verstaubt? Heute werden doch Informationen über das Internet angeboten, die dort unbürokratisch und darüberhinaus zu jeder Tages- und Nachtzeit erreichbar sind. Besser fände ich daher eine Sammlung von Telefonnummern, Links, Hinweisen auf Bücher, Kurse, Anlaufstellen etc. etc. auf einer Internetseite.
Hallo Herr Rösler, vielen Dank für Ihren Kommentar.
Der Koffer soll zentral im Landkreis positioniert sein und allen pädagogischen Einrichtungen im Landkreis im Akutfall (und präventiv) sofort zur Verfügung stehen. Quasi zum Ausleihen. Es soll im Trauerfall nicht dazukommen, dass sich pädagogisches Personal erst durch den Dschungel im Internet forsten muss, Bücher bestellen muss (und auf die Bestellung warten muss) und sich mühevoll Anschreiben an Eltern selber ausdenken muss. Der Koffer soll professionell hochwertige, dem Alter der Kinder entsprechende, Materialien sofort an die Hand geben, um Kindern und Jugendlichen, sowie den Angehörigen fachlich ausgestattet sowie emphatisch begegnen zu können. Aus meiner langjährigen Tätigkeit als Trauerbegleiterin kann ich berichten, dass eine große Unsicherheit bei pädagogischen Fachkräften besteht, sich dem Thema Tod und Trauer zu widmen, bzw. im Akutfall damit umzugehen. Der Koffer soll eine Erleichterung für die Einrichtungen darstellen und einen Zugang zu den Themen Tod und Trauer ermöglichen, vielleicht sogar anstossen sich präventiv mit dem Thema und Kindern/Jugendlichen zu beschäftigen. Eben weil die Materialien zusammengetragen sind und es keiner Eigeninitiative der pädagogischen Fachkräfte (ausserhalb ihrer Arbeitszeit) bedarf. Eine Liste mit fachkundigen Ansprechpartnern im Landkreis sollte unbedingt Bestandteil des Koffers sein.